Veranstaltungen
Di, 09.12.2025 | 19 Uhr
Vortrag: „Als unsichtbare Mauern wuchsen"
Kurzbeschreibung
Der Lebensweg der Ingeborg Hecht von Hamburg in den Breisgau
Mit Wolfgang Dästner
Beschreibung
Referent: Wolfgang Dästner, Freiburg, Sprecher der Sektion Südbaden des Vereins GEGEN VERGESSEN – FÜR DEMOKRATIE e.V.
In diesem Vortrag wird die Lebensgeschichte von Ingeborg Hecht-Studniczka vorgestellt. Zugleich wird an den damaligen Bankdirektor und ersten Nachkriegsbürgermeister Alois Schnorr erinnert, der aufgrund seiner Ehe mit einer jüdischen Frau am 9. Dezember1938 unter Beteiligung der SA aus Staufen vertrieben wurde. Ingeborg Hecht, die 1921 in Hamburg geborene Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter, konnte als „Mischling 1. Grades“ weder eine höhere Schule noch die Universität besuchen. Im Jahre 1943, nach ihrer Ausbombung in Hamburg, flüchtete sie nach Staufen. Sie erhielt noch während des Krieges die Chance, Schreibarbeiten im Rathaus beim Amtsverweser des Bürgermeisters, Albert Ilch, zu übernehmen. Dies führte dazu, dass sie nach dem Krieg als Sekretärin des von den Franzosen eingesetzten Bürgermeisters Alois Schnorr angestellt wurde. 1984 schrieb Ingeborg Hecht das Buch: „Als unsichtbare Mauern wuchsen. Eine deutsche Familie unter den Nürnberger Rassengesetzen“. Es wurde zu einer Standardlektüre für Schulen, so dass die Autorin den Schülerinnen und Schülern als authentisch Zeitzeugin berichten konnte. Sie wurde mit vielen Preisen geehrt, so am 8. Juni 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und am 12. April 2008 im Staufener Stubenhaus mit dem Marion-Samuel-Preis der „Stiftung Erinnern“. Ingeborg Hecht starb am 6. Mai 2011 in Freiburg. Sie wurde auf dem Friedhof in Staufen beerdigt.
keine Anmeldung erforderlich
freier Eintritt, Spenden erwünscht
